Eine Sternwanderung aus der Welt der Berufe - Berufswegeplanung

Als sich das Tor öffnet zischt uns ein unbekanntes, nicht unfreundliches Fauchen entgegen und zieht uns hinein in die weiße Halle. Es riecht nach… hm Styropor?  

Berufswegeplanung. In Baden-Württemberg ist sie Bestandteil der schulischen Bildung. Das heißt, junge Menschen erhalten die Möglichkeit, sich von früh an kontinuierlich auf ihr Berufsleben und ihren Platz in der Gesellschaft fit zu machen. Dazu gehören nicht nur ein allgemeines Wissen und Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben, Rechnen, sondern auch eine genaue Vorstellung von dem was einmal sein soll.

Vergangene Woche hatten die Schüler und Schülerinnen der sechsten Klassen der Gemeinschaftsschule Heckengäu die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild zu machen. Die Fritz Binder GmbH in Mönsheim, die Rohrtrennzentrum GmbH in Wiernsheim, die Otto Wöhr GmbH in Friolzheim und die Firma Gloss Modell-und Formenbau in Wurmberg nahmen sich die Zeit und gaben durch sehr kompetente Betriebsführungen den jungen Besuchern einen Einblick in die Maschinen-und Arbeitswelt der jeweiligen Branche. Die Augen wurden groß, das Interesse war lebendig: unterirdische Garagen vor der Haustüre, Metalle und Edelmetalle in Fülle, CNC-Fräsen, Bohrer, Roboter… Die Schüler und Schülerinnen nehmen die Eindrücke und Informationen auf. Das eine gefällt, das andere nicht. So machen sie sich ein Bild und bekommen, je mehr sie wissen, ein Gespür dafür, was sie einmal tun möchten und wo sie hin wollen.

Lernen betrifft den ganzen Menschen und deshalb war nach den Besichtigungen Bewegung angesagt. Nach einem Vesper machten sich die gutgelaunten Gruppen mit ihren Begleitern zu Fuß auf den Heimweg, zurück in die Schule auf den Appenberg nach Mönsheim. Es wurde eine wunderbare Sternwanderung durch das herbstlich strahlende Heckengäu und als man sich auf dem Schulhof wieder traf, waren die ersten Pizzen aus dem Steinofen bereits fertig und es wurde gegessen und erzählt und berichtet und über die Zukunft geredet. Was hat dich heute am meisten beeindruckt? Der Antworten gab es viele. Gesammelt wurden sie auf einer großen, im Schulhaus aufgehängten Leinwand. Zum Nachlesen und -denken, als Unterstützung beim Planen des eigenen Berufsweges.

Katrin Celisi, Lehrerin