Theateraufführung „Die Brücke am Tay“

Die beiden Außenklassen der Gustav-Heinemann-Schule und die Klasse 6b der Heckengäuschule präsentierten am vergangenen Montag eine selbst entwickelte Theaterfassung der Ballade „Die Brücke am Tay“ von Theodor Fontane.


Die Ballade handelt vom Einsturz der Firth-of-Tay-Brücke in Schottland am 28. Dezember 1879, der mit einem Eisenbahnzug 75 Menschen in den Tod riss. Die Brücke war 1871-1878 unter enormem Aufwand erbaut worden und bereits eineinhalb Jahre nach ihrer Eröffnung im Sturm zusammengebrochen. Fontane umrahmt die Darstellung des Unglücks mit dem Motiv der Hexen aus Shakespeares Macbeth. Diese Hexen spielten auch in der Theaterfassung der Heckengäuschule eine entscheidende Rolle.
Die Sechstklässler hatten sich intensiv mit der Ballade beschäftigt und überlegt, welche Gedanken den Menschen, von denen Fontane in seinem Text erzählt, vor dem Unglück durch den Kopf gehen, wie sie heißen, wie alt sie sind. Diese Texte wurden in das Stück eingebunden.


Die Zuschauer erlebten eine Aufführung, deren Dramatik sich zunehmend bis zu dem Punkt steigerte, an dem die Brücke mitsamt dem Zug in die Tiefe stürzte.


Die Hexen stellten die Naturgewalten Wasser, Feuer und Sturm dar, die in dieser Unglücksnacht ihre unheilvolle Zusammenkunft hatten. Kinder trugen in beeindruckender, selbstbewusster Form in ihren Schauspielerrollen als Eltern, Fährmann usw. ihre Sorgen und Gedanken vor, so dass das Stück in die heutige Sprache übertragen und verstanden werden kann.
Behinderte und Nichtbehinderte ergänzten sich mit ihren Fähigkeiten zu einem überzeugenden Ganzen und genossen den Applaus der zahlreich erschienenen Kinder, Eltern und Lehrkräfte.


Nach der Uraufführung kam es zwei Tage später zu einer weiteren Aufführung. Dieses Mal wurde die Theaterbühne an der Gustav-Heinemann-Schule in Pforzheim geöffnet. Alle Zuschauerränge waren belegt und die Schauspieler aus dem Heckengäu überzeugten auch dieses Publikum.